UPDATE: Kundgebung abgesagt / Widerstand gegen Fascho-Lesestunde inmitten von Dresden

Wie sich heraus gestellt hat, ist die Veranstaltung im Schießhaus abgesagt/verlegt worden. Die angemeldete Kundgebung wird somit nicht aufrecht erhalten. Wir werden uns in den kommenden Tagen melden und nocheinmal genauer auf besagten Termin eingehen. Eine Pressemitteilung von uns zu den Ereignissen gibt es hier. Weiterhin wollen wir euch die Gedenkdemonstration an Kamal in Leipzig ans Herz legen. Der Vollständigkeit halber dokumentieren wir weiterhin den Aufruf zur Kundgebung:

Am Samstag, den 22. Oktober, soll im Restaurant zum Schießhaus eine antisemitische Veranstaltung der völkischen Rechten stattfinden. Dieser gilt es entgegen zu treten!

Nachdem schon die AfD und das neurechte Querfrontmagazin Compact die Räume des Restaurants zum Schießhaus nutzen durften, lädt nun der „Freundeskreis der Ludendorff-Bewegung“ ein. Wer zum Teufel das ist? Der Bund für Gotterkenntnis, oder die Ludendorffer, sind eine esoterische und verschwörungsideologische Sekte – was alleine schon schlimm genug wäre. Doch damit nicht genug: Die Ludendorffer, benannt nach dem ehemaligen Wegbegleiter Hitlers Erich Ludendorff und seiner Ehefrau Mathilde, sind eine völkisch-rassistische und offen antisemitische Pseudoreligion. Gründerin Mathilde Ludendorff warnt vor der „Durchmischung der Rassen“ [1] und fordert zum Kampf gegen „überstaatliche Mächte“ auf. Diese führen nach ihrer Auffassung einen „Kampf gegen das Leben der noch freien Völker“. Wer diese Mächte sind, welche nach „Weltmacht streben“ benennt Erich Ludendorff klar: „die Juden“[2].

Der in Dresden referierende Harm Menkens war ein enger Vertrauter des verstorbenen Holocaust-Leugners Thies Christophersen [3] und verdient sein Geld als Verleger antisemitischer und verschwörungsideologischer Pamphlete [4]. Dabei tritt er auch mal mit der mehrfach veruteilten Antisemitin und notorischen Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel [5] auf [6]. Referieren soll besagter Harm Menkens über die so genannten Oera-Linda-Handschriften. Diese sind auch unter dem Namen “Himmler-Bibel” bekannt und stellten sich schon kurz nach Auftauchen Ende des 19. Jahrhunderts als Fälschung heraus. Inhaltlich geht es um esoterischen Mumpitz von wegen Atlantis in Friesland.

So lächerlich das klingen mag, der Bund für Gotterkenntnis und deren Regionalstützpunkte sind Orte völkisch-rassistischer und antisemitischer Ideologie, welche ihre menschenverachtenden Ansichten niemals und nirgends unwidersprochen absondern dürfen!

Deswegen rufen wir euch auf, mit uns zusammen am 22.10. um 10:30 Uhr diesen Menschenfeinden unsere Meinung zu geigen. Kommt zum Platz am Schießhaus und klärt mit uns über diese Anlaufstelle für neu- und altrechte Ideologien auf. Seid kreativ, laut und penetrant!
Für kritisches Denken – gegen Antisemitismus, Reichsbürgerideologie und Verschwörungstheorien!

[1] Mathilde Ludendorff (1973): Aus der Gotterkenntnis meiner Werke, Pähl: Verlag Hohe Warte.
[2] Erich Ludendorff (1931): Kriegshetze und Völkermorden, München
[3] http://www.trend.infopartisan.net/trd7800/t557800.htm
[4] http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2016/10/10/vortrag-ueber-die-himmler-bibel-mitten-in-dresden_22475
[5] http://www.bnr.de/artikel/hintergrund/b-hne-f-r-holocaust-leugnerin
[6] https://linksunten.indymedia.org/en/node/139029

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