Pressemitteilung zur Demonstration am 06.06.2020 in Dresden gegen rassistische Polizeigewalt
Unter dem Motto „Black lives Matter“ haben mehr als 4.000 Personen am Samstag den 06. Juni in Dresden gegen rassistische Polizeigewalt demonstriert. Zu der Demonstration haben verschiedene (migrantische) Gruppen aufgerufen, unter anderem Dresden Postkolonial, Afropa e.V. und Die Anderen.
Zum Start der Demonstration haben die Teilnehmer*innen 8 Minuten und 46 Sekunden geschwiegen, was der Länge der Zeit entspricht, in welcher der in den USA verstorbene George Floyd, durch Zwangsmaßnahmen der Polizei die Luft abgedrückt wurde. Nach Redebeiträgen zu Themen wie der gesellschaftlichen Verankerung von Rassismus in den USA und Deutschland, kamen People Of Color am offenen Mikrofon zu Wort. Sie berichteten unter anderem von persönlichen rassistischen Erfahrungen in Dresden. Die Demonstration setzte sich danach zum Polizeirevier auf der Schießgasse fort, wo die Namen aller seit der Wiedervereinigung durch Polizeigewalt gestorbenen People of Color verlesen wurde. Die Demo endete schließlich am Jorge-Gomondai Platz, wo an den 1991 durch Neo-Nazis ermordeten Jorge João Gomondai erinnert wurde.
Neben der Aktion in Dresden demonstrierten unter dem selben Motto tausende Menschen in dutzenden deutschen Städten. Anlass für die Demonstrationen sind die nach dem Mord an dem Afroamerikaner Georg Floyd durch einen Polizisten ausgebrochen Proteste in den USA gegen Rassismus und strukturelle rassistische Polizeigewalt.
Eine Pressesprecherin des Demobündnisses zum Anlass der Demonstration in Dresden:
“Rassismus ist für Schwarze Menschen Alltag und spiegelt sich nicht nur in Diskriminierungen und Gewalt wieder. Das gilt auch für Deutschland. Rassistische Diskriminierungen erfahren Menschen hier auf persönlicher und staatlicher Ebene. Wir Gedenken heute in Dresden George Floyd und allen anderen zahlreichen Opfern rassistischer Gewalt. Wir werden den Rassismus in unserer Gesellschaft niemals unwidersprochen lassen. Black lives Matter – weltweit!”
Die Demonstrant*innen kritisieren nicht nur die Verhältnisse in den USA, sondern auch rassistische Polizeigewalt in Deutschland. Besonders in Sachsen werden immer wieder Fälle bekannt, wo Polizist*innen sich offen zu menschenverachtenden Ideen bekennen und in ihrer täglichen Arbeit in die Tat umsetzen.
“Mit der Demonstration haben wir die Menschen gewürdigt die wegen rassistischer Gewalt ihr Leben lassen mussten und ein Zeichen gegen den rassistischen Normalzustand gesetzt. Schluss mit systematischer Diskriminierung und soziale Gerechtigkeit war nur eine Forderungen der Demonstrant*innen. Black lives matter – immer und überall!”
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Bilder von der Demonstration finden Sie unten angefügt.
Undogmatische Radikale Antifa Dresden
Mail: ura-dresden@riseup.net
Web: ura-dresden.org
Twitter: @antifa_dresden
Facebook: fb.com/uradresden