Das Prager autonome soziale Zentrum Klinika muss bleiben!
Sofern sich nichts ändern wird, wird das autonome soziale Zentrum Klinika in Prag im Sommer geräumt. Lasst uns also etwas ändern! Kommt am 9. April zur Demo für den Erhalt der Klinika. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Nám?stí míru in Prag.
In der Klinika pulsieren Beziehungen, Treffen, Veranstaltungen, die im Rest der Stadt abgedrängt sind: selbstverwaltetes Instandsetzen des verfallenden Gebäudes, offener Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen, alternative Kultur und das Organisieren radikaler Politik, die sich dem bräunlich-autoritären Ruck um uns herum entgegenstellt. Wir wollen Euch jetzt nicht mit Reklame überhäufen, alle stattgefundenen Veranstaltungen aufzählen und Euch von unserer Arbeitsamkeit überzeugen. Wir wollen lediglich die Erfahrung weitergeben, die wir in den letzten zwei Jahren gewonnen haben und die heisst: Prag braucht die Klinika – und Menschen, die entschlossen sind, sie mit Leben zu füllen, gibt es hier genug!
Auf jedem schweren Weg stolpert man und der Aufbau des sozialen Zentrums war niemals leicht. Falls die Klinika schliessen muss, geschieht dies aber nicht wegen unrealistischer Ziele und Naivität unsererseits, sondern wegen den Anstrengungen von Leuten, die die Klinka nichts anderem beraubt hat als ihrer überholten Vorstellungen. Die staatlichen Behörden ÚZSVM (Amt für staatliche Besitzangelegenheiten) und SŽDC (Verwaltung der Eisenbahnverkehrswege) haben schlussendlich eine Plan erdacht, wie das Zentrum dem Erdboden gleich gemacht werden kann. Beiden staatlichen Institutionen gehören zwar eine Reihe leerstehender Gebäude, Hauptsache man verjagt aber die HausbesetzerInnen wegen angeblichen Eigenbedarfs. Nach dem Bauplan der Stadt gehören hier zwar keine Büros hin, aber das kriegt man schon hin mit einem Trick, dessen sich auch gerne Immobilienspekulanten bedienen. Und statt Verhandlungen zur bisweiligen Nutzung des Objekts zu führen, hat uns das SŽDC das Wasser abgestellt, welches wir regulär bezahlt haben. Das Ziel ist hier nicht, Geld zu sparen oder den Betrieb der staatlichen Institutionen zu verbessern, sondern Ansätze einer anderen Stadt im Keim zu ersticken.
Momentan sieht es so aus, dass die Klinka im Sommer geräumt wird – wenn sich nichts ändert. Wir werden aber alles dafür tun, dass sich eben etwas ändern wird. Wir sind nicht auf Konflikte erpicht, aber wir werden das Feld nicht denen überlassen, die sich wie kleine Kinder verhalten, die zu viel Macht bekommen haben und jetzt alles kaputt machen, was ihnen nicht gefällt, wie Sandkuchen auf dem Spielplatz eben. Wir wollen einen Kompromis mit den Behörden heraushandeln, wie wollen eine Zukunft für das soziale Zentrum, das in Prag gebraucht wird. Kommt und flutet mit uns die Strassen und lasst uns zeigen, dass wir uns unseren Platz in der Stadt nicht nehmen lassen.
Wir werden Euch gerne in Prag auf der Demonstration willkommen heissen.
Gleichzeitig heissen wir aber auch jede Aktion in euren eigenen Städten, die Solidarität mit der Klinika ausdrückt, willkommen.