DEMO: Afrin du bist nicht Alleine!
DEMO 02. FEBRUAR 2018 /// 17 UHR VOR DEM HAUPTBAHNHOF (Wiener Platz vor dem Jack Wolfskin)
– Stoppt die Waffenexporte und die türkische Kriegspolitik! –
Ende Januar begann die türkische Armee ihren Überfall auf die Demokratische Föderation Nordsyrien. Mit dutzenden Luftangriffen wurden zivile Viertel Afrins (Efrîns) und Stellungen der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) bombardiert. Die YPG/YPJ und ihr politischer Flügel, die PYD, werden durch das Erdogan-Regime als terroristische Gruppen diffarmiert. Und der sog. Westen spielen dieses dreckige Spiel mit, denn es geht um geostrategische und weltpolitische Interessen der NATO-Staaten, aber auch um jene anderer Staaten wie dem Iran, Saudi-Arabien oder Russlands. In der BRD werden politisch aktive Kurd*innen mit Repressionen überzogen. In den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder Einschränkungen des Demonstrationsrechts und Hausdurchsuchungen. Bestimmte Fahnen kurdischer Organisationen (YPG, YPJ und Fahnen die Abdullah Öcalan zeigen) wurden auf Geheiß der Türkei in Deutschland verboten. Etliche politische aktive Kurd*innen sitzen in deutschen Gefängnissen, weil sie mit dem Freiheitskampf nicht gebrochen haben und beschuldigt werden Mitglied der, in der BRD verbotenen, kurdischen Arbeiter*innen Partei PKK zu sein. Dieses ganze Spiel ist an Absurdität kaum zu übertreffen. Würden Terroristen die Yezid*innen im ?engal helfen und die Banden des sog. Islamischen Staates zurückdrängen, viele Dörfer und Städte befreiten – darunter die Hauptstadt des Kalifats, Al Raqqa? Würden sie sich für den Aufbau einer radikal-demokratischen, auf Sozial-Ökologie und Frauenbefreiung beruhenden Projektes einsetzen? Wohl kaum. Aber genau dies taten und tun die Kräfte der YPG/YPJ und der PYD in Rojava und im Norden Syriens. Sie alle stehen der politischen Ausrichtung der PKK nahe und setzen viele Ideen Abdullah Öcalans in die Tat um. Und nebenbei: Auch die militärischen Kräfte der PKK, die HPG-Guerilla, halfen den verfolgten Yesid*innen, als die ganze Welt sie im Stich ließ.
Die Kurd*innen in Syrien zahlten einen hohen Blutzoll für diese Befreiungsaktionen. Als kleines “Dankeschön” aus Deutschland, schickt man nun, bei diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, auch deutsche Kampfpanzer vom Typ “Leopard 2” ins Feld. Das alles ist nichts neues, denn auch in den 1990er Jahren wurden Kurd*innen in der Türkei mit Hilfe deutscher Militärtechnik unterdrückt, vertrieben und ermordet. Die Bundesregierung macht sich vor aller Augen zum Komplizen eines weiteren Massakers an den Kurd*innen. Der Tod ist ein zuverlässiger Geschäftspartner deutscher Rüstungskonzerne und wo Profitraten regieren, interessieren Menschenleben niemanden mehr. Die blutige und brutale Logik des Kapitalismus tritt in Kriegen besonders unverholen zu Tage.
Erdogan hat angekündigt, dass die Besatzung Afrins nur der erste Schritt in einem umfassenden Vernichtungsfeldzug gegen ganz Rojava und die gesamte Demokratische Föderation Nordsyrien sein soll. Natürlich ist das radikal-demokratische Modell in Rojava/ der Demokratischen Föderation Nord-Syrien ein Dorn im Auge des Autokraten Erdogans. Und natürlich hat er kein Interesse an einem emanzipatorischen Projekte direkt vor seiner Haustür. Der multiethnische und multirelgiöse Aufbauprozess, so widersprüchlich er auch sein mag, sucht wohl seinesgleichen im gesamten Nahen Osten.
Wenn du dich immernoch fragst was dich das angeht, hier nochmal in Kurzform:
– Die Türkische Armee und Regierung ermorden, verfolgen und führen Krieg gegen Zivilbevölkerung und YPG/YPJ.
– Deutsche Panzer und Schusswaffen werden dabei von der Türkei verwendet.
– Es wird mit Sicherheit neue Waffenlieferungen in die Türkei geben, obwohl sie einen Angriffskrieg führen.
– Das NATO Mitglied Türkei führt einen ethnisierten Krieg gegen Kurd*innen.
– Dem Kampf der Kurd*innen ist es zu verdanken, dass der Islamische Staat soweit zurückgeschlagen wurde, die Kräfte der YPG/YPJ kämpfen auch für dich.
– Die Türkei bricht das Völkerrecht und führt einen Krieg gegen Zivilist*innen.
– Die EU und Deutschland haben einen schmutzigen Flüchtlingsdeal und viele Handelsverträge mit der Türkei.
– In der kurdischen Region Rojava findet eine emanzipatorische, demokratische und friedliche Entwicklung statt, die seinesgleichen im Nahen Osten sucht.
Diese Beispiele zeigen eines deutlich:
Wir müssen auch hier in der BRD unsere Solidarität zeigen und diese auf die Straße tragen. Eine von Krieg und Unterdrückung befreite Gesellschaft erreichen wir nur durch globale Solidarität und einen gemeinsamen Widerstand. Kommt zur Demonstration in Solidarität mit den Menschen in Afrin und der Demokratischen Föderation Nord-Syrien! Wenn ihr nicht länger einfach zusehen wollt wie deutsche Waffen gegen Zivilist*innen eingesetzt werden, dann geht am Freitag den 02. Februar mit uns auf die Straße. Wir stehen in Solidarität mit Alljenen die in Syrien, der Türkei und Anderswo für Freiheit, echte Demokratie und Alternativen zu Kapitalismus und Nationalismus kämpfen!
Stoppt den Krieg und die Repressionen gegen die Kurd*innen!
Stoppt die Rüstungsexporte der BRD und anderer Staaten!
Überall ist Afrin! Überall ist Widerstand!
Critique’n’Act //UTA Frauenrat// Verein deutsch-kurdischer Begegnungen Dresden e.V.
Das IZ Dresden hat dazu auch eine laufende Vortragsreihe