Zugtreffpunkt: “Remembering means fighting!” – Demo in LE

rememberMeansFighting_picIn der Nacht 24./25. Oktober 2013 jährt sich zum dritten Mal der Tod von Kamal. Kamal wurde 2010, eine Woche nach seinem 19. Geburtstag, aufgrund rassistischer Motive am Leipziger Hauptbahnhof von Nazis ermordet. Aus diesem Anlass findet auch in diesem Jahr am 26.10.2010 in Leipzig eine Demonstation, der Leipziger Gruppe “Rassismus tötet!”, statt. Mit der Demonstation soll an Kamal und die anderen Opfer rechter Gewalt erinnert und die fehlende politische und gesellschaftliche Sensibilität im Umgang mit rechter Gewalt kritisiert werden.
Wir unterstützen den Aufruf von “Rassismuss tötet!” und wollen am Samstag gemeinsam aus Dresden zur Demonstation anreisen. Die Demo startet 14 Uhr in Leipzig ab Schletterplatz (Karl-Liebknecht-Straße höhe Haltestelle Hohestraße). Um eine geschlossene Anreise aus Dresden zu ermöglichen, gibt es einen Zugtreffpunkt:

26.10.2013, 12:00 Uhr am Hauptbahnhof, Ausgang Nord (Richtung Wiener Platz/ Prager Straße)

Kommt Pünktlich und möglichst in Bezugsgruppen. Menschen ohne Dauerfahrkarten oder Semesterticket reisen am günstigsten in Gruppen mit dem Sachsenticket, auch deshalb empfiehlt es sich, pünktlich zu kommen, damit wir uns sammeln und dann gemeinsam Fahrkarten kaufen können, um auf dem günstigsten Wege nach Leipzig zu kommen. Denkt bitte auch daran, dass die Bahn nicht über den Bahnhof Neustadt fährt.

Nazis und Rassist_innen bekämpfen!   …für eine Welt ohne Rassismus und Unterdrückung

Kurzaufruf der Gruppe “Rassismus tötet!”

Für ein aktives Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt!

Am 24./25.10.2013 jährt sich zum dritten Mal die Nacht in der Kamal von zwei Nazis erstochen wurde. Kamal musste sterben, weil er nicht in das rassistische Weltbild seiner Täter passte. Seine Angehörigen, Freund_innen und antirassistisch Engagierte erreichten das, was seit 1990 in den seltensten Fällen geschehen ist. Der Mord an Kamal wurde vom Gericht als rassistisch motiviert anerkannt. In der Folge wurde der Mord an Kamal in die offizielle staatliche Statistik rechts motivierter Morde aufgenommen.
Bundesweit zählen Journalist_innen mehr als 150 rechts motivierte Morde seit 1990, offiziell werden von der Bundesregierung lediglich 63 anerkannt.
Es sind vor allem die Opfer sozialdarwinistischer oder homophober Gewalt, die weiterhin, auch gerade in Leipzig, durchs Raster fallen. Und es ist eine Verflechtung aus Behörden, Justiz und offizieller Politik, die rechts motivierte Gewalt systematisch verharmlost, leugnet und unter den Teppich kehrt. Diese Spirale lässt sich nur verstehen, wenn sich die tiefe Verankerung von menschenfeindlichen Einstellungen in dieser Gesellschaft vergegenwärtigt wird. Auch das Handeln der Institutionen ist durch diese Denkweisen geprägt. Die Nachrichten über den „Nationalsozialistischen Untergrund“ schockierten, aber nicht, weil Nazis organisiert morden, sondern weil sie dies über Jahre hinweg unerkannt tun konnten.
Nach monatelangem zähen Ringen mit den Behörden wird am 3. Jahrestag des Mordes an Kamal vermutlich endlich ein Gedenkort am Tatort errichtet. Währenddessen stellt einer der verurteilten Täter im Internet unverblümt seine rechte Gesinnung zur Schau.
Wir wollen auch in diesem Jahr dem Mord Kamal und allen Opfern rechter Gewalt gedenken. Wir kämpfen für die Überwindung von Rassismus, Sozialdarwinismus und Homophobie.

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